Herzlich willkommmen im Bereich der multimodalen Schmerztherapie!

Als Patient, Arzt oder Angehöriger finden Sie sicher auf den folgenden Seiten die Beantwortung der Fragen, die Sie zu uns geführt haben. Weiterhin möchten wir uns als Team der multimodalen Schmerztherapie am Klinikum Wolfenbüttel vorstellen und unser Behandlungsspektrum näher erläutern. Chronische Schmerzen fühlen sich zwar auf körperlicher Ebene so ähnlich an wie akute Schmerzen (z.B. nach Verletzungen), sie stellen aber ein völlig anderes, viel komplexeres Krankheitsbild dar. Die Behandlung ist somit auch anders und komplexer. Die Diagnostik und Therapie ist nicht durch einen Fachmann allein durchführbar.

 

Sie sind Arzt? Hier entlang!

Durch ein spezialisiertes Team wird Ihre Erkrankung aus allen Blickwinkeln beleuchtet.

Durch ein spezialisiertes Team wird Ihre Erkrankung aus allen Blickwinkeln beleuchtet.

Starke oder gar unerträgliche Schmerzen können behandelt werden.

 

Das Ziel der Schmerztherapie ist es, Ihnen eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen.

Was bedeutet "multimodal"?

Die „multimodale“ Schmerztherapie ist eine Behandlungsart, die sich deutlich von anderen Therapieformen unterscheidet. Durch ein spezialisiertes Team aus Psychologinnen, Physiotherapeuten und Schmerzmediziner wird Ihre Erkrankung aus allen Blickwinkeln beleuchtet und Ihnen die entsprechenden Therapiemöglichkeiten vorgestellt. Dies geschieht koordiniert und in Absprache. Während des stationären Aufenthaltes werden wir zusammen mit Ihnen Therapieverfahren durchführen und Hilfe zur Selbsthilfe geben. Ein bedeutendes Ziel ist, dass Sie selber erfahren, wie Sie Sich in Ihrem weiteren Leben eine verbesserte Lebensqualität mit weniger Schmerzen ermöglichen.

Das Team unseres Schmerzzentrums

Eine komplette Schmerzfreiheit ist ein hohes Ziel. Dieses zu erreichen ist oft nicht möglich. Die Konzentration auf Ziele die möglich sind, ist für viele Patienten somit der Weg aus einem Leben, das Sie nicht wollen.

Sinnvolle Ziele sind z.B.:

  • Zufriedenheit mit reduzierten Schmerzen und dem Erlernen psychologischer Schmerzbewältigung
  • Die Akzeptanz der eigenen Erkrankung und der Konzentration auf Dinge, die Freude bringen
  • Eine verbesserte körperlich Kondition und Beweglichkeit als Basis eines besseren Wohlbefindens
  • Das (Wieder-)Erlernen und Aufrechterhalten von sozialen Kontakten und ein Beenden der gesellschaftlichen Isolation
  • Reduktion von Medikamenten
  • Vielleicht die Wiederaufnahme beruflicher Tätigkeit
  • Im Ganzen eine bessere Lebensqualität

Wir führen diese Therapie stationär durch. Hierdurch ermöglichen wir eine enge Kommunikation auf kurzen Wegen und können bei Problemen sofort handeln. Gerade bei weiteren Vorerkrankungen ist die Obhut des Krankenhauses mit ständiger ärztlicher Präsenz unverzichtbar.

 

  • Aufnahmebedingungen:
  • Schritt 1 - Anmeldung
  • Schritt 2 - Schmerzfragebogen
  • Schritt 3 - Untersuchung
  • Schritt 4 - Stationäre Aufnahme
Aufnahmebedingungen:
Schritt 1 - Anmeldung
Schritt 2 - Schmerzfragebogen
Schritt 3 - Untersuchung
Schritt 4 - Stationäre Aufnahme

Ihre Motivation und Offenheit zu einer „aktiven“ Krankheitsbewältigung ist hierbei entscheidend. „Aktiv“ ist wörtlich zunehmen. Kontrollierte körperliche Bewegung und Betätigung ist zusammen mit einer psychologischen Krankheitsbewältigung die Grundlage dieser Therapie.

Selbstverständlich wird auch im Verlauf eine unterstützende Medikation optimiert. Medikamente sind aber selten die Lösung. Das wird Ihnen sicherlich auch bewusst sein. Und deshalb ist es ein Ziel die Medikation während des stationären Aufenthalts auf ein notwendiges Minimum zu beschränken und dauerhaft zu reduzieren.

Die körperliche Bewegung und die Verbesserung der körperlichen Kondition sind Grundbausteine für ein größeres Wohlbefinden. Das wird Ihnen schon nach kurzer Zeit auffallen. Im Gegenzug ist das Erlernen der eigenen Belastungsgrenzen ebenso wichtig.

Der soziale Kontakt zu Mitmenschen mit ähnlichen Problemen wird durch gemeinsame Gruppentherapien und gemeinsame Essenstermine gefördert. Hierbei ist es für alle Beteiligten außerordentlich wichtig, dass in diesen Gruppen nicht über Schmerzen und Belastungen geklagt wird. Legen Sie Ihren Fokus auf Themen, die Ihnen Freude machen!

Sie werden so die wenigste Zeit im Bett verbringen!

Sollte für Sie die multimodale Schmerztherapie in Frage kommen, muss ihr betreuender, niedergelassener Arzt (Hausarzt, Neurologe, Orthopäde, etc.) Sie mit einer von uns vorbereiteten  Anmeldung / Indikationsliste bei uns anmelden.

Darauf hin wird Ihnen ein ausführlicher Fragenbogen der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. zugesendet, den Sie bitte selbstständig ausgefüllt, zeitnah an uns zurücksenden. Dieser Fragenbogen ist sehr umfangreich und enthält Fragen, in deren Beantwortung Sie vielleicht nicht gleich den Sinn sehen. Bitte beantworten Sie dennoch alle Fragen wohlüberlegt und vollständig. Hieraufhin wird geprüft, ob die Indikationen  von unserer Seite nachvollzogen werden können und ob Einwände oder „Kontraindikationen“ gegen die stationäre Behandlung bestehen. Wenn nicht, erfolgt die Einladung zum so genannten prästationären Assessment:

Sie werden ein Termin bekommen, an welchem Sie von Teammitgliedern aus den drei Fachbereichen (Psychologie, Arzt/Medizin, Physiotherapie) ca. 3 Stunden lang gründlich untersucht werden. Die Psychologin wird Ihnen viele Fragen stellen, um einen grundlegenden Einblick von Ihnen und Ihrem Umgang mit Ihren Erkrankungen zu bekommen. Hierdurch kann eine optimale psychologische und psychotherapeutische Betreuung stattfinden. Einiges wird Ihnen unbewusst sein und vieles können Sie selber besser lenken, wenn Sie wissen worauf es ankommt.

Darauf hin erfolgt die ausführliche ärztliche Befragung und im Anschluss eine gründliche internistische, neurologische und orthopädische/manualtherapeutische Untersuchung durch den Schmerztherapeuten. Dies wird ca. 90 min dauern. Abschließend wird eine Kollegin oder Kollege aus der Physiotherapie eine Untersuchung durchführen. Es ist notwendig, dass Sie spätestens jetzt alle Berichte und Diagnostikbefunde sowie Ihre aktuelle Medikamentenliste vorlegen! Diese Unterlagen bekommen Sie bei den niedergelassenen Kollegen, die Sie untersucht und behandelt haben. Bei Fragen wenden Sie sich bitte auch an Ihren Hausarzt.

Nach Beratung im Team wird Ihnen dann mitgeteilt, ob alle notwendigen Kriterien zur stationären multimodalen Schmerztherapie erfüllt sind.

Sollte dies nicht der Fall sein, werden wir das in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen oder ggf. mit dem einweisenden Arzt erörtern. Ansonsten erfolgt die stationäre Aufnahme in der Regel an einem Montag in den folgenden zwei bis vier Wochen. Der stationäre Behandlungszeitraum beträgt, je nach Schwere der Erkrankung und der begleitenden Indikationen, 12 bis 17 Tage.

Zur Entlassung bekommen Sie entweder den Entlassungsbrief oder einen Kurzentlassungsbrief. Mit diesem sollten Sie noch am Entlassungstag, spätestens am darauf folgenden Arbeitstag, bei Ihrem Hausarzt vorstellig werden. Von unserer Seite erfolgt in der Regel ein Telefonat mit dem Arzt, der Sie zu uns überwiesen hat. Ein ausführlicher schriftlicher Bericht folgt selbstverständlich, wenn dieser zur Entlassung noch nicht verfügbar ist. Die weitere Behandlung liegt dann in Händen des überweisenden Arztes und des Hausarztes. Sollte eine zusammen Arbeit zwischen Ihnen und Ihrem Arzt erschwert sein, vermitteln wir gerne.

In Planung ist ein Netzwerk von Kollegen im ambulanten Bereich, um eine optimale Betreuung auch nach dem stationären Aufenthalt zu ermöglichen.

Informationen für Ärzte

Das Angebot

Die multimodale stationäre Schmerztherapie ermöglicht eine intensive und ganzheitliche  Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen oder von Patienten, die hochgradig gefährdet sind zu chronifizieren (vergleiche Leitlinie Kreuzschmerz, „Yellow flaggs“). Seit April 2018 stehen 12 Betten zur Verfügung.
 
Der stationäre Behandlungszeitraum beträgt, je nach Schwere der Erkrankung und der geleitenden Indikationen, 11 bis 17 Tage. In dieser Zeit bekommt jeder Patient eine individuelle, optimierte Therapie im Einzel- und Gruppensetting durch ärztliche Schmerztherapeuten, Psychologen und das Team der Physiotherapie.
 
Die Leitung der Schmerztherapie liegt bei Dr. Nils Beiser und Oberärztin Stephanie Hoffmann. Pflegerisch und organisatorisch kümmern sich unsere Pain Nurses um die Patienten.
 
Externe Kollegen einer ergotherapeutischen Praxis werden mit eingebunden. Um die Therapie möglichst nebenwirkungsarm zu gestalten werden auch sogenannte komplementäre Verfahren, wie Akupunktur, Manuelle Medizin oder Naturheilkunde angewendet. Ebenso gibt es zusätzliche Therapieangebote, die nach Möglichkeiten variieren und zwischen Yoga, Qigong und Aromatherapie bis hin zu asiatischer Kampfkunst liegen können.

 

Die Indikationen und Anmeldung

Neben der Patientenmotivation für eine stationäre Therapie mit Psychotherapie, eine Mobilisierung auf beiden Beinen und ein ausreichendes Sprachverständnis mit entsprechender kognitiver Leistung gelten die offiziellen Indikationen des OPS Katalogs:

Es müssen 3 der 5 Indikationen / Merkmale für den Patienten zutreffend sein!

  • manifeste/drohende Beeinträchtigung der Lebensqualität und/oder der Arbeitsfähigkeit
  • Fehlschlag einer vorherigen unimodalen Schmerztherapie (Physiotherapie, Ergotherapie, Medikamente, Infiltrationen u. Ä.)  oder eines schmerzbedingten operativen Eingriffs oder einer Entzugsbehandlung
  • bestehende(r) Medikamentenabhängigkeit oder -fehlgebrauch
  • schmerzunterhaltende psychische Begleiterkrankung
  • gravierende somatische Begleiterkrankung (Organinsuffizienzen; Diab. mel.; COPD; etc.; auch Patienten mit massiven, körperlichen Bewegungseinschränkung, die ein tägliches Anreisen unzumutbar machen. Jedoch keine Patienten, die im Bett immobilisiert sind. Hierfür ist dies das falsche Konzept.)

Zur Sicherung der Indikationen und zur Anmeldung nutzen Sie bitte unsere
 

Anmeldung /Indikationsliste
 

Das Ausfüllen sollte nicht mehr als fünf Minuten in Anspruch nehmen.

Dies bitte per Fax an: 05331-934-3652.

 

Bitte denken Sie an die Krankenhauseinweisung mit der Diagnose "chronisches Schmerzsyndrom" mit dem Vermerk "stationäre multimodale Schmerztherapie bei unzureichendem Erfolg bisheriger unimodaler Schmerztherapien".

Hierauf hin bekommt der Patient den deutschen Schmerzfragebogen der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. zu gesendet, den der Patient eigenständig ausfüllen soll.

 

Ist auch hieraus die Indikation ersichtlich, wird der Patient zum prästationären Assessment eingeladen. Dieses umfasst eine Untersuchung durch alle drei primär beteiligten Fachdisziplinen über ungefähr 3,5 Stunden. Kann die Indikation zur stationären Aufnahme verifiziert werden, erfolgt diese in der Regel innerhalb von 2-4 Wochen. Die Wartezeit bis zum Assessment ist allerdings abhängig von der Belegung und der Nachfrage.

Die weiterführende Behandlung

Bereits über den Anmeldebogen können Sie angeben, ob Sie zum Abschluss des stationären Aufenthaltes einen kurzen Anruf von uns bekommen möchten, in dem wir mit Ihnen den aktuellen Stand der Behandlung Ihres Patienten und unsere Ideen besprechen. Ein ausführlicher Brief zur Entlassung bzw. kurz danach ist selbstverständlich.

 

Für Sie sind wir Ansprechpartner, wenn es zu Problemen oder Fragen kommen sollte.

In Planung ist eine Vernetzung von ambulanten Kollegen aller notwendigen Fachdisziplinen zur nachhaltigen poststationären Weitertherapie.

Häufig gestellte Fragen

Sie haben Fragen bezüglich der Schmerztherapie? Werfen Sie einen Blick in unsere FAQs. Gern können Sie auch jederzeit mit uns in Kontakt treten.

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