Die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen Darmkrebs...
... ist die Früherkennung. Je früher der Darmkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Behandlungs- und damit Überlebenschancen. Es wird empfohlen, auch ohne Symptome, ab dem 50. Lebensjahr jährlich ein Test auf verborgenes Blut und ab dem 55. Lebensjahr beginnend eine Darmspiegelung vorzunehmen.
Sollten bereits Beschwerden wie:
- Blut im Stuhl,
- Veränderungen des Stuhlgangs wie Verstopfung, Durchfall oder Schmerz,
- Bauchschmerzen,
- ungewollte Gewichtsabnahme
- oder Leistungsknick
bestehen, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt! Die meist notwendige Darmspiegelung wird in der Regel durch einen niedergelassenen Gastroenterologen durchgeführt.
Zur möglichst präzisen Einschätzung der Erkrankungsschwere werden vor Einleitung einer Darmkrebsbehandlung eine Reihe von Untersuchungen benötigt.
Die wichtigste Untersuchung ist dabei die Koloskopie mit Probeentnahme zur feingeweblichen (histologischen) Untersuchung.
Weitere erforderliche Untersuchungen sind bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT), Kernspintomografie (MRT) und Ultraschall/Sonografie eventuell auch direkt vom Darm aus sowie Laboruntersuchungen (Tumormarker).
In der Darmkrebssprechstunde sichten wir bereits vorhandene Befunde und organisieren die Komplettierung der benötigten Untersuchungen, meist können diese ambulant erfolgen.
Sollte eine dringliche Situation bestehen, werden die Untersuchungen je nach Erfordernis stationär durchgeführt.
Einige Darmkrebserkrankungen beruhen auf vererbbaren genetischen Veränderungen. Sollten sich in der Familiengeschichte Anhaltspunkte dafür ergeben, können weitere Gewebeanalysen bis hin zu einer genetischen Beratung Klarheit schaffen.
Die wöchentlich stattfindende Tumorkonferenz ist das zentrale Element der fachübergreifenden Zusammenarbeit im Darmzentrum. Teilnehmer sind Fachvertreter der wichtigsten Fachbereiche zur Krebsbehandlung (Gastroenterologie, Viszeralchirurgie, Onkologie, Radiologie, Strahlenmedizin, Pathologie).
Auf Basis der aktuellen Leitlinien und anhand der Untersuchungsergebnisse wird der individuelle Therapieplan für jeden Patienten diskutiert und im Konsens eine Empfehlung ausgesprochen.
Anschließend wird im Einklang mit Ihren Wünschen diese Empfehlung in einen konkreten Plan umgesetzt und entsprechende Termine vereinbart.
Die chirurgische Entfernung des Tumors ist nach wie vor der wichtigste Bestandteil der Behandlung des Darmkrebses. Dies gilt auch für die meisten Situationen, in denen schon Metastasen vorliegen.
Je nach Tumorsitz werden nach Vorgabe der Leitlinie definierte Darmabschnitte mit den zugehörigen Lymphknoten entfernt. Die Operation kann in den überwiegenden Fällen in der sogenannten Schlüssellochtechnik (Minimal-Invasiv) erfolgen.
Ein künstlicher Darmausgang kann in den allermeisten Fällen vermieden werden, nur bei Tumoren ganz nah am oder gar im Analschließmuskel muss dies erwogen werden. Speziell ausgebildete Stomapflegende lernen die betroffenen Patienten in die Handhabung an und sorgen so für den Erhalt der Selbstständigkeit.
Im Rahmen einer Operation muss man mit einem ca. einwöchigen Krankenhausaufenthalt rechnen.
Wir behandeln unsere Patienten nach einem modernen fachübergreifenden Konzept auf Basis der aktuellsten Empfehlungen.
Weitere Information finden Sie auf der Seite unserer Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie
Die Chemotherapie ist ein fester Bestandteil der Therapie des Darmkrebses. Je nach Zeitpunkt der Chemotherapie und Stadium des Tumors unterscheidet man zwischen neoadjuvanter, adjuvanter und palliativer Therapie.
Unter einer neoadjuvanten Therapie, die meist in Kombination mit einer Strahlentherapie angewandt wird, versteht man den Einsatz vor einer geplanten Operation. Ziel ist eine Verkleinerung des Tumors um damit eine Entfernung des Tumors im Gesunden, das heißt ohne Tumorreste im Körper, zu ermöglichen.
Bei einem adjuvanten Therapieansatz findet die Chemotherapie nach einer Operation statt. Dies wird verwendet, falls ein Tumor bereits in umgebende Lymphknoten vorgedrungen ist. Durch die Chemotherapie soll eine Ausbreitung des Tumors auf andere Organe, eine sogenannte Metastasierung verhindert werden.
Von einer palliativen Therapie spricht man, wenn bereits Metastasen aufgetreten sind, die operativ nicht oder nicht vollständig entfernt werden können. Im Vordergrund dieser Therapie steht das Aufhalten oder zumindest das Verlangsamen des Fortschreitens der Erkrankung. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Heilung nicht mehr möglich. Alles konzentriert sich jetzt auf Lebensqualität und Beschwerdefreiheit.
Das oberste Ziel jeder Chemotherapie im Darmzentrum Wolfenbüttel ist das Wohlergehen und die Lebensqualität des Patienten.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.onkologische-schwerpunkt-praxis.de
Der Schwerpunkt der Strahlentherapie liegt vor allem im Bereich des Enddarmkrebses. Entsprechend der Erkrankung kann eine Bestrahlung vor der Operation allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie (neoadjuvante Therapie) oder nach einer Operation in Kombination mit einer Chemotherapie (adjuvante Therapie) erfolgen.
In seltenen weit fortgeschrittenen Fällen kann auch eine unterstützende Strahlentherapie zum Beispiel zur Schmerzlinderung sinnvoll sein.
Weitere Inforationen finden Sie auch bei unserem Kooperationspartner: Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum Braunschweig
Wir bieten Ihnen ein starkes Netzwerk
Wir betrachten die Bewältigung einer Krebserkrankung sowohl für die Betroffenen als auch das Umfeld als ganzheitliche Aufgabe. Wir bieten daher in unserem Netzwerk Hilfe zu verschiedenen Aspekten der Erkrankung an.
Scheuen Sie sich nicht, von den Angeboten Gebrauch zu machen oder sprechen Sie uns an.
Weitere Informationen zu unseren Partnern finden Sie hier
Nach Abschluss der Krebsbehandlung...
... wird meist über einen Zeitraum von fünf Jahren eine strukturierte Nachsorge zur Früherkennung etwaigen erneuten Wachstums oder von Tumorabsiedlungen empfohlen. Dies beinhaltet beispielsweise Darmspiegelungen, bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall oder Computertomografie oder auch Blutuntersuchungen.
Ein individueller Nachsorgeplan wird jedem Patienten nach Abschluss der Erstbehandlung erstellt und dem Entlassungsbericht angefügt.
Klinische Studien tragen entscheidend zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten bei Krebserkrankungen bei.
Das Darmkrebszentrum Wolfenbüttel bietet geeigneten Patienten die freiwillige Teilnahme an Studien an. Hierzu erfolgt selbstverständlich eine ausführliche Information und Aufklärung der Patienten.
Aktuell beteiligt sich das Darmkrebszentrum Wolfenbüttel an folgenden Studien:
Kolonsegment (Chemo)- Studie
„Analyse des Gesamt- und tumorfreien Überlebens von Patienten mit Kolonkarzinomen als indirekter Parameter der Chemotherapie-Effektivität einer definierten Chemotherapie in Abhängigkeit von der anatomischen Lokalisation des Primärtumors im adjuvanten Ansatz“
An-Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin
(Leiter: Prof. Dr. med. Dr. h.c. H. Lippert) Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
Kontakt: Frau Sabine Rhode
An-Institut Otto-von-Guericke-Universität
Leipziger Straße 44
39120 Magdeburg
E-Mail: sabine.rhode@med.ovgu.de
Tel.: 03 91 61 17 282
Fax: 03 91 67 17 960
Studie zur Erfassung der psychischen Belastung von Krebspatienten im Verlauf der onkologischen Behandlung
Pseudonymisierte prospektive multizentrische Registerstudie zur epidemiologischen Untersuchung der Belastung von Krebspatienten (Verbesserung der Erkennung des psychoonkologischen Betreuungsbedarfs bei Krebspatienten)
Onkotrakt AG
Dr. Ralf Reichelt
Brandstücken 18
22549 Hamburg
Tel.: +49 40 558976410
Fax: +49 40 558976411
E-Mail: info@onkotrakt.de
Web: www.onkotrakt.de
Für nähere Informationen zur Teilnahme an klinischen Studien:
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